Hier hat eine große Erzählerin aus einer grimmigen Geschichte einen grandiosen Roman gemacht. Die Mitglieder einer wissenschaftlich orientierten Familie werden durch eine zufällige Entdeckung auf einem Kirchenbild in den schwer durchschaubaren Mythos eines Vogelgottes hineingezogen – mit einem Sog, dem sie so wenig widerstehen konnen wie der Leser dieser Geschichte. Spätestens als sich herausstellt, dass dieser Mythos eben nicht nur ein Mythos ist. Es ist eine sagenhafte, aber elende Gegend dieser Erde, wo die Verehrer des Vogelgotts leben, die ihm allerdings weniger ergeben als vielmehr ausgeliefert zu sein scheinen.
In diesem unwiderstehlichen Roman entpuppt sich eine geheime Welt als die unsere, in der die Natur ihre Freundschaft aufkündigt und wir ihrer Aggression und Düsternis gegenüberstehen.
Das ist nicht die übliche Jung und Jung Literatur, werden manche denken. Beim Lesen und vor allem Weiterlesen fragt man sich, warum man das Buch nicht aus der Hand legen kann, zumal hier nicht mit altertümlichen Spannungselementen gearbeitet wird.
Welche Überraschungen, was fehlt? – Andreas Platthaus zur Longlist zum Deutschen Buchpreis:
„ Für Überraschungen ist noch jede Buchpreisjury gut gewesen; diesmal darf man Cramen-Francesca Banciu, Josef Oberhollenzer, Susanne Röckel und Christina Viragh als solche bezeichnen – nicht, weil deren Bücher schlecht wären (gerade „Der Vogelgott“ ist sogar ein ausgezeichnetes und darum hier genau richtig plazierter Roman), sondern weil es sich um weniger bekannte Autoren handelt (Banciu, Oberhollenzer – letzterer wohl auch der erste Südtiroler beim Deutschen Buchpreis), oft übersehene (Röckel) oder noch nicht genug als Romanverfasser gehandelte (Viragh, die vor allem als Übersetzerin bekannt ist).“
Der Greif ist der „ungreifbare Schatten“, dem dieses Buch virtuos hinterherfantasiert. (…) „Der Vogelgott“ ist eben ein Roman, und zwar ein großer, und das heißt, dass es letztendlich um die Souveränität von Literatur gegenüber verwandten Formen geht: Religion, Psychologie, Politik, das ist alles gegenwärtig, sogar in höchst reflektierter Form. Aber Susanne Röckel erschafft mit den Mitteln der Sprache einen eigenen Zustand: einen beklemmenden, faszinierenden Sog, der in den besten Momenten an die Höhepunkte abendländischer Mystik erinnert, dabei aber immer um die Abgründe der Schauermärchen (bis zu heutigen Fake-News) weiß.
Bert Rebhandl, Der Standard
"Es ist ein Genuss, inmitten der realistischen Shortlist-Konkurrenz etwas derart schillernd Schönes, untergründig Unheimliches und sprachlich Elegantes zu finden.“
Jan Drees, DLF Büchermarkt
"Susanne Röckel ist eine Sprach-Meisterin von höchsten Graden: Nie passiert ihr ein überflüssiges, triviales oder gar ein falsches Adjektiv, und nie stört irgendetwas den Fluss ihrer Sätze. Sie muss so etwas wie ein absolutes Gehör für Prosa haben."
Cornelius Hell, Ö1 Ex Libris
„Susanne Röckel führt ihre Figuren in zuweilen fantastische Regionen, in denen ihnen die Schreckensbilder ihres Inneren als bedrohliche Wirklichkeit begegnen."
Carsten Otte, SWR
„Susanne Röckel vermag mit dem selten gewordenen Genre eines modernen Schauerromans sowohl zu überraschen als auch zu fesseln."
Eberhardt Falcke, SWR2 Lesenswert
„Susanne Röckel zieht uns mittels einer Sprache, die eigentlich unter das Rauschmittelgesetz fallen müsste, in grandioser romantischer Manier in den Sog von Welt, Wahn und Wunderglaube."
Ingolf Bossenz, Neues Deutschland
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1081649.literatur-die-apokalpyse-der-susanne.html?sstr=vogelgott
"Lovecraft revisited, ein cooles Buch. Röckel schreibt überlegt, präzise, unangepasst. Ihr finsterer „Vogelgott“ konfrontiert uns mit dem Mythos, zieht uns hinein und zeigt, das das Fantastische für die Literatur noch immer eine unbedingte Relevanz besitzt." Gerrit Völker, Maternus Buchhandlung
"Ein moderner Schauerroman voll dunkler Symbolik, betörend und verstörend" Juliane Ziskoven, Mayersche Buchhandlung Dortmund