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Günter Brus

Essigsaure Tonerde

Zartbittere Humoresken

Wäre dieses Buch Medizin, die Packungsbeilage würde Ihnen sagen, dass es aufgrund seiner antiseptischen und kühlenden Wirkung gegen Insektenstiche, Prellungen und Verstauchungen hilft. Am besten noch in Verbindung mit Weinsäure. Nun, nur weil dieses Buch eben ein Buch ist, ist das noch nicht zu viel versprochen. Freilich geht es hier um ganz andere Blessuren: die offenen Wunden eines langen Lebens, die bei Günter Brus zahlreicher und tiefer sind, weil er sich diesem Leben immer mit unbändiger Lust, mit offener Brust und hellwachem Blick auf das große und das kleine Weltgeschehen ausgesetzt hat. Schonung, das ist seine Sache nicht.

Er behandelt seine Verletzungen vielmehr, indem er sich als heiterer, verschmitzter Fabulierer mit anarchistischem Witz, mit Hohn und Spott entschlossen und kopfüber ins Getümmel wirft. Wo er auch hinschaut, in sich, in die Welt, es juckt, es brennt, und Günter Brus kühlt das Mütchen. Der Tod? Auch der schreckt ihn nicht, solange der Weltuntergang das größere Spektakel ist. Und hier ist er das.




Erscheinungsjahr: 2013

184 Seiten, gebunden
mit 20 Illustrationen

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-043-1]

Preis: € 22,-

Autor:
Günter Brus

Autor: Günter Brus

Von 1953 - 57 in der Gewerbeschule in Graz, von 1957 - 60 an der Akademie für angewandte Kunst Wien (vorzeitiger Austritt). 1964 begründet er mit Muehl, Nitsch und Schwarzkogler den »Wiener Aktionismus». Seither zahlreiche Ausstellungen u.a. auf der Dokumenta, in der Tate Gallery, im Centre Pompidou und im Louvre, auf der Biennale in Venedig, in Wien, Salzburg, Amsterdam, Berlin, Palm Beach und an vielen anderen Orten.

Pressestimmen

Günter Brus nimmt die Bestimmung von Literatur als Sprachkunst ernst. Es geht ihm nicht um Mitteilung, erst recht nicht um Wirklichkeitsillusion oder, mit einem Wort von Brus, um „Naturgetreues“, sondern um das Spiel mit Wörtern. Dieses Spiel ist radikal und anarchisch.
Thomas Rothschild, Die Presse