Jung und Jung ist ein Verlag für Literatur. Im Mittelpunkt unseres Interesses und unserer Arbeit stehen zeitgenössische deutschsprachige Autor*innen, deren Werk sich durch eine besondere sprachliche, intellektuelle und künstlerische Eigenständigkeit auszeichnet. Mit ihren Büchern prägen sie nicht nur das Profil des Verlags, viele von ihnen haben sich auch in die Geschichte der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eingeschrieben und bei Leser*innen wie bei der Kritik die verdiente Anerkennung bekommen. Davon zeugen nicht zuletzt Nominierungen und Auszeichnungen, der Nobelpreis 2019 für Peter Handke, dessen Journale und Aufzeichnungen bei Jung und Jung erscheinen, der Deutsche Buchpreis für Melinda Nadj Abonji (»Tauben fliegen auf«, 2010, im gleichen Jahr auch mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet) und Ursula Krechel (»Landgericht«, 2012) sowie der Österreichische Buchpreis für Daniel Wisser (»Königin der Berge«, 2018) und Xaver Bayer (»Geschichten mit Marianne«, 2020).

Jung und Jung ist ein Literaturverlag mit Standort in Österreich. Einige der herausragendsten Autor*innen aus Deutschland und der Schweiz haben hier vorübergehend oder dauerhaft ihre verlegerische Heimat gefunden: Dagmar Leupold, Ludwig Fels, Ulrich Koch, Lorenz Langenegger, Sherko Fatah, Melinda Nadj Abonji, Susanne Röckel, Thomas Kunst, Alida Bremer u.v.m., allen voran aber Ursula Krechel, die seit Gründung des Verlags 2001 mit Romanen, Gedichten und Essays an einem in Umfang und Bedeutung außergewöhnlichen Werk schreibt.

Als österreichischer Verlag gilt unser Augenmerk selbstverständlich auch der Pflege und Entwicklung österreichischer Literatur. Viele ihrer prägenden Figuren, von Peter Handke über H.C. Artmann bis Florjan Lipuš, von Gert Jonke über Günter Brus bis Ernst Herbeck, finden sich im Programm von Jung und Jung neben solchen, die heute zu ihren herausragenden Vertreter*innen gehören: Eva Schmidt, Xaver Bayer, Daniel Wisser, Erwin Einzinger, Peter Waterhouse, Olga Flor, Angelika Reitzer, Richard Obermayr u.v.m. Unter dem programmatischen Titel »Österreichs Eigensinn« widmen wir uns in einer von Bernhard Fetz herausgegebenen Reihe ausgewählten Werken österreichischer Autor*innen des 19. und 20. Jahrhunderts, von Adalbert Stifter über Karl Kraus bis Oswald Wiener, von Franz Grillparzer über Joseph Roth bis Elfriede Jelinek. Seit 2021 liegt in 12 Bänden eine Neuausgabe sämtlicher Werke von Robert Musil vor (Herausgeber: Walter Fanta).

Ein besonderes Anliegen ist uns die Entdeckung und Förderung jüngerer und junger Autor*innen, die im Sinne unseres Verständnisses von Literatur an diese Traditionen anknüpfen: Helena Adler, Birgit Birnbacher (Ingeborg Bachmann-Preis 2019), Saskia Hennig von Lange, Elias Hirschl, Nadine Schneider, Anna Maria Stadler, Alexandra Stahl u.v.m. haben bei Jung und Jung ihren Erfolg als Autor*innen begründet.

Die Freude an Entdeckungen geht allerdings auch über die Sprachgrenzen und die Gegenwart hinaus: In Übersetzungen erschienen bei Jung und Jung Werke von Autor*innen wie Adonis, Mary Hunter Austin, Hart Crane, Robert Creeley, Daniel Defoe, Nathaniel Hawthorne, Lafcadio Hearn, Peer Hultberg, Gabriel Josipovici, Herman Melville, Thomas Pynchon, Wallace Stevens, Robert Louis Stevenson, Henry David Thoreau oder William Butler Yeats.

Der Verlag Jung und Jung wurde im Jahr 2000 von Jochen Jung gegründet, seit 2022 ist er im Eigentum von Daniel Kampa. Seither besteht eine enge Kooperation mit den Verlagen Kampa (Zürich), Atlantis (Zürich) und Schöffling (Frankfurt/Main).