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Halbinsel Judatin

Oleg Jurjew

Halbinsel Judatin

Roman
eine vom Autor neu geordnete und durchgesehene Fassung

Dieses Buch, ach was: »diese Wort-Arche aus Rotz und Heiligkeit« ist so quicklebendig, wie es nur die Erinnerung an die Kindheit und alle versunkenen Reiche dieser Welt sein kann: Während im fernen Moskau Gorbatschow das Ruder übernimmt und die UdSSR langsam und sicher auf ihr Ende zusteuert, liegen im noch ferneren Judatin, einem öden Winkel nahe der sowjetisch-finnischen Ostseegrenze, zwei Bengel krank im Bett. Der eine verbringt hier seine Ferien und träumt von Marilyn Monroes Titten; der andere, Abkömmling von Kryptojuden, die sich vor Jahrhunderten in dieser Einöde vor dem Zaren versteckt haben, fiebert nach seiner Beschneidung der Ankunft des Propheten Elias entgegen. Sie stammen aus verschiedenen Universen, wie alle Pubertierenden bewohnen sie aber dasselbe Haus: Nur durch hellhörige Wände voneinander getrennt, lauschen sie mit spitzen Ohren, um zu verstehen, was um sie herum vorgeht, und setzen sich daraus in ihren erhitzten Gehirnen die Welt zusammen. Als sie hören, ein russischer Junge sei entführt worden, um für das jüdische Osterfest geopfert zu werden, sorgen sie sich: um sich und den anderen – weil sie glauben, nur sie selbst seien Juden.

Erscheinungsjahr: 2014

Aus dem Russischen von Elke Erb unter Mitwirkung von Sergej Gladkich

304 Seiten, gebunden

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-0053-0]

Preis: € 22,90
auch als e-book erhältlich

Autor:
Oleg Jurjew

Autor: Oleg Jurjew

Oleg Jurjew veröffentlichte auf russisch und in deutscher Übersetzung Romane, zahlreiche Essays und Aufsätze zur Literatur. 2010 erhielt Jurjew den mit 15.000 Euro dotierten der Stadt Heidelberg.

Pressestimmen

Mein Prosawunder des Jahres: Oleg Jurjew. Halbinsel Judatin Roman) Krampfhaft versuche ich jetzt gerade den abgegriffenen Begriff Sprachfeuerwerk zu vermeiden, weil er dem Text nicht im mindesten gerecht wird. Wenn es so etwas gibt, dann schaukelt die Sprache hier auf einer Höhe neben Joyce und Babel. Eine Luftschaukel (mit Überschlag!). (...) Übersetzt hat Jurjews Roman Elke Erb. Und keine andere, glaube ich, wäre dem gewachsen gewesen.
Jan Kuhlbrodt, postkultur

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