bigger 1900
1900
1600
1440
1280
1160
1024
940
850
767
600
480
360
320
portrait ipad
landscape ipad

Die Hottentottenwerft

Ludwig Fels

Die Hottentottenwerft

Roman

Crispin Mohr muss weit fort, um seiner Vergangenheit zu entkommen. Er lasst Pappenheim hinter sich, die Mutter, seinen versehrten Vater, eine unglückliche Liebe, und meldet sich als einfacher Reitersoldat zu den sogenannten Schutztruppen in die Kolonie Deutsch-Südwest. Dem, was er sich erträumt, kommt er aber auch in der neuen Heimat in Afrika, Deutschlands fernster Ferne, nicht näher. Als er sich in Hulette verliebt, die Enkelin eines Stammesführers, die als Faustpfand eines trügerischen Scheinfriedens mit der Kolonialmacht zum Opfer politischer Interessen und rassistischer Gewaltfantasien wird, entscheidet er sich für sein Schicksal: für eine Liebe, die keine Zukunft hat.

Es ist ein finsteres Kapitel deutscher Geschichte, das Ludwig Fels hier aufschlägt und aus dem er eine Geschichte von biblischer Wucht erzählt. "Die Hottentottenwerft" ist ein Roman über Sehnsucht und Stolz, über den Lebenshunger eines jungen Mannes, der bis zu seinem Untergang an einem Traum festhält, welcher ihn zwischen die Fronten von Leben und Tod geraten lässt. Schmerzlich-schön, schonungslos hart und klar, mit dem glühend-visionären Pathos eines Trauer- und Freudengesangs.
Erscheinungsjahr: 2015

392 Seiten, gebunden

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-062-2]

Preis: € 24,90

auch als e-book erhältlich

Autor:
Ludwig Fels

Autor: Ludwig Fels

Zahlreiche Veröffentlichungen als Lyriker und Erzähler, daneben Arbeiten für Hörspiel und Theater. Mit Romanen wie »Ein Unding der Liebe« (1981) oder »Der Himmel war eine große Gegenwart« (1990) wurde Fels einem größeren Publikum bekannt. Bei Jung und Jung erschienen zuletzt die Romane »Die Hottentottenwerft« (2015) und »Mondbeben« (2020); »Mit mir hast du keine Chance« (2023) ist sein lyrisches Vermächtnis.

Pressestimmen

Dieser Roman ist das Glanzstück des 68-jährigen Ludwig Fels.

Peter Pisa, Kurier
Dass der Kolonialismus auch als grosse Vergewaltigung betrachtet werden kann, wird in Ludwig Fels' sprach- und bildmächtigem Roman beeindruckend deutlich.
Georg Renöckl, Neue Zürcher Zeitung
Wie ein Klagelied liest sich der Roman, der aber in jeder Zeile auch Hymnus auf ein rätselhaftes, grausames und ungeheuerliches Leben ist.
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Im Wechsel von bildgewaltiger und lakonischer Sprache, von auktorialer und brieflicher Perspektive schreibt Ludwig Fels das Fanal heran. Ende der Lügen, Ende allen Scheins. Der »dialektische Misthaufen«, auf dem der Feldkaplan all das verrotten ließ, »was zwischen der Wahrheit und der Realität geschieht«, brennt lichterloh. Ein umwerfendes Buch.
Ingeborg Waldinger, Wiener Zeitung
Hier wird in einer kompromisslosen Sprache erzählt, gewaltig, eindringlich, oft verstörend. Da ist nichts trivial, nichts beschönigend. Eine Prosa, die schon mit Ginsberg und Kerouac verglichen wurde.
Erwin Wieser, Borromäusverein

Ludwig Fels hat mit »Die Hottentottenwerft« einen großartigen Roman über ein finsteres Kapitel deutscher Geschichte geschrieben

Bernd Noack, Nürnberger Nachrichten
Fels erzählt das alles kunstvoll. Rhythmisch und reich, dabei trotzdem unprätentiös passt sich seine Sprache in den Fortgang der Handlung ein, die er uns in Hinsicht auf Crispin und seine Kumpanen in detailfreudigen Schilderungen ausbreitet.
Michael Wurmitzer, Der Standard
Erneut hat Fels die Suche nach Liebe, sein eigentliches Thema, zum Gegenstand eines packenden Romans gemacht.
Manfred Bosch, ekz
Der Roman ist in einem hohen, teils lyrischen Ton gehalten, der das Pathos nicht scheut, dabei aber nie zu Ausstattungskitsch verflacht. Knappe, doppelbödige Dialoge, Briefe, die den Plot in eleganter Ökonomie vorantreiben, Rückblenden, die den plötzlichen Einfall der Erinnerung in das gegenwärtige Erleben darstellen, dazwischen Tagträume, Gebete, Gesänge: Eine formale Fülle also. Dennoch verliert der Leser in keinem Moment den Überblick. Man taumelt gern 400 Seiten lang mit dem Protagonisten durch eine hitzeflirrende Fremde und taucht ein in ein Bewusstsein, das den falschen Traum träumt
Gudrun Hamböck, Ö1, »Ex libris«
So kraftvoll die Ereignisse in diesem Roman auf den Leser einprasseln, so fesselnd ist dieses Buch geschrieben. Sprache und Plot harmonieren in seltener Eintracht. (...) Es ist ein ergreifendes und sehr lesenswertes Buch. Ein Buch von Ludwig Fels eben.
Gregor Keuschnig, Glanz & Elend
Unbedingt lesenswert machen diese 400 Seiten jedoch nicht nur die reine Erzählung, diese Geschichte aus einer bösen, bis heute nachwirkenden Vergangenheit. Betörend sind die Bilder von Hitze, Durst, Staub und Blut, die der große Prosa-Dichter Fels jenen von Liebe, Sternen und berückender Natur so eindrucksvoll gegenüberstellt. Ein großes Buch.
Bernadette Lietzow, Tiroler Tageszeitung

Vielleicht das beste Buch deutscher Sprache in diesem Jahr und seit langem.

Buchhandlung Rüssel Nürnberg, Lesetipps
Eine atemlose, mitreißende, dabei perfekt getimte Lektüre...
Fachdienst Germanistik München