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Die Parks von Palilula

Ludwig Fels

Die Parks von Palilula

Roman

Er kommt aus Treuchtlingen und lebt lange schon als Schriftsteller in Wien. Er ist nicht mehr der Jüngste, und er hat sich mehr erwartet von seinen Jahren des Schreibens und von sich selbst.
In dieser Situation trifft er auf etwas, womit er nicht rechnen konnte, etwas, das ihn vollkommen entwaffnet und Das ihn, sozusagen, in die Bahn wirft: ein kleines winziges neugeborenes Kind mit einer in diesen Breitengraden ungewöhnlichen Eigenschaft: Es ist schwarz, das Kind nigerianischer Eltern.

Was den Schriftsteller von nun an umtreibt, sind zwei Dinge: eine Odyssee durch Wiener Ämter und schwarzafrikanische Quartiere, immer in der Hoffnung, die Lebensbedingungen von Mutter und Kind zu regeln, zu verbessern; und dann der Glaube – ja, der Glaube – an das Erscheinen und die Erscheinung dieses Kindes, das ihm als lebendige Erneuerung aller vergessenen und verdrängten Hoffnungen und Möglichkeiten gilt. Was hier geschieht, ist einigermaßen verrückt, und zugleich das einzig Richtige.
Das kleine schwarze Baby und der große weiße Mann – es ist eine Liebesgeschichte der besonderen Art, die hier erzählt wird, aber es ist eine Liebesgeschichte.
Erscheinungsjahr: 2009

260 Seiten, gebunden

WG: 1112
ISBN: [978-3-902497-57-4]

Preis: € 22,-

Autor:
Ludwig Fels

Autor: Ludwig Fels

Zahlreiche Veröffentlichungen als Lyriker und Erzähler, daneben Arbeiten für Hörspiel und Theater. Mit Romanen wie »Ein Unding der Liebe« (1981) oder »Der Himmel war eine große Gegenwart« (1990) wurde Fels einem größeren Publikum bekannt. Bei Jung und Jung erschienen zuletzt die Romane »Die Hottentottenwerft« (2015) und »Mondbeben« (2020); »Mit mir hast du keine Chance« (2023) ist sein lyrisches Vermächtnis.

Pressestimmen

Im Kleinen scheint hier möglich, was sich Ludwig Fels, Rebell und Träumer noch immer, für die ganze Menschheit erhofft: die Utopie einer Welt, die groß genug ist „für jeden Glauben, jede Rasse, jedes Volk“. Sein Tagebuch über die Parks von Palilula ist ein anrührendes Zeugnis dieses Vertrauens in die Menschlichkeit.
Sabine Doering, FAZ
Dieses Buch ist menschlich, ohne zu „menscheln“, es begegnet der Xenophobie, ohne zu moralisieren. […] Fels schreibt eine poetische, rhythmisierte Prosa, entfernt von der Alltagssprache und doch klar uns widerstandslos zu lesen. Diese Sprache ist von großer Schönheit, ohne freilich den Zweck, das Erzählen, zu verraten.
Thomas Rothschild, Die Presse

Ein wunderbares, sehr persönliches und berührendes Buch, eine ganz besondere, zauberhafte, zarte Liebesgeschichte.

Neues Volksblatt
Ludwig Fels beweist mit Die Parks von Palilula erneut sein Gespür für große zeitgenössische Themen. […] Frei von jeder Sozialromantik schildert Fels Versuche, aufeinander zuzugehen, aber auch die Grenzen der Verständigung. Der Blick seines Erzählers auf das Leben der afrikanischen Flüchtlinge ist ein illusionsloser.
Gudrun Hamböck, Ö1 Ex Libris
Ludwig Feld‘ bezaubernde Geschichte über eine unverhoffte Vaterliebe ist zugleich ein Lehrstück über die Fremdenfeindlichkeit in einer europäischen Zitadellengesellschaft. Und selten hat man ein derart schonungsloses Selbstbekenntnis eines Autors gelesen, der das Leiden an seiner Erfolglosigkeit mit geradezu jesuitischem Furor vorträgt
Bartholomäus Grill, Die Zeit
Es wirkt anstrengungslos und ist doch ein Kunststück, wie der Autor das Porträt eines ganz der Entdeckung des Neuen zugewandten Kindes mit dem Porträt des Schriftstellers als alternder Mann verknüpft. […] „Willkommen!“, ruft der Autor einem kleinen Mädchen zu, und das ist auch ein Akt nachgetragener Liebe, für die es im Leben zu spät ist, nicht aber in der Literatur.
Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung
Palilula – eigentlich der Name eines Belgrader Vororts – steht als Synonym der Utopie eines gelobten Landes, von dem es einen Zipfel zu erhaschen gilt, um für diese Wirklichkeit zu retten, wovon jedes Kind erfüllt ist: Gegenwart, Präsenz, Lust, Neugierde und Wachheit für das Leben. Die Paradiese der Wildnis aber sind es, an die „Die Parks von Palilula“ die Erinnerung aufrecht erhalten, und aus der die Utopie des Menschen wieder ersteht. „Die Parks von Palilula“ ist nicht nur stürmisch wie, er ist ein Liebestext.
Martin Kubaczek
Im wilden, kruden Zugriff auf die Sprache erinnert Ludwig Fels an den verstorbenen Wolfgang Hilbig, der sein proletarisches Herkommen auch manchmal zu verraten glaubte, wenn er schrieb. Für seinen Zwiespalt hat Fels ein Thema herangezogen, das seit Jahren auf der Strasse liegt und doch noch kaum je aufgegriffen worden ist: die Asylanten und ihr Elend in Europa. So ist ein bewegendes Stück Literatur entstanden, dem einige Klischees […] nicht allzu viel anhaben. Auch schadet es wenig, wenn der Dichter gelegentlich gar zu laut schreit, um den Lesern seine Wahrheit beizubringen.
Beatrice von Matt, NZZ

Eine berührende, sehr schöne Geschichte über eine ganz besondere Beziehung.

Apropos, Straßenzeitung für Salzburg
In seinem neuen Buch erweist sich Ludwig Fels als meisterlicher Stilist, der nicht mit Lyrismen und suggestiven Metaphern spart.
Günter Kaindlstorfer, Bayrischer Rundfunk
Für das Beschreiben seiner Glücks- und Erlösungsfantasien scheut Fels weder Exhibitionismus noch Pathos. Dabei gelingen ihm Bilder von großer sprachlicher Schönheit und voller Kraft und Tiefe.
Karl Vogd, Bibliotheksnachrichten
Nur wenn er etwas findet, das ihm nahe geht, kann er überhaupt noch schreiben und den Leser berühren. Und nur dann verkauft sich sein Buch - in seinen kühnsten Träumen so oft, dass er ein Haus bauen kann, in dem alle Menschen Platz finden, die er liebt, allen voran seine Frau und die kleine Udoka. Aber wer am Schreibtisch hockt, verpasst das Leben, und so beißt sich die Katze in den Schwanz. Wie ein Inbild verpasster Lebenschancen geistert der Fötus durch den Roman, den der Schriftsteller und seine Frau in ihrer Jugend abgetrieben haben und „Simonetta“ nannten. „Die Parks von Palilula“ ist Trauer- und Freudengesang in einem. „Willkommen!“, ruft er einem kleinen Mädchen zu, und das ist auch ein Akt nachgetragener Liebe, für die es im Leben zu spät ist, nicht aber in der Literatur.
Meike Feßmann, Deutschlandradio