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Diese Gezeiten

Katharina Geiser

Diese Gezeiten

Jersey 1940. Ohne auf den Widerstand britischer Truppen zu stoßen, okkupiert die Deutsche Wehrmacht die kleine Kanalinsel, etabliert ihr absurdes Regime, das bald zu Terror und Deportationen führt.

In die Idylle aus Landschaft und Meer fällt der Schrecken, und er trifft zwei Frauen mit bemerkenswerter Biografie. Lucy Schwob und Suzanne Malherbe stammen aus berühmten französischen Intellektuellenfamilien, sie sind Stiefschwestern und gleichzeitig auch ein Paar.

Katharina Geisers neuer Roman "Diese Gezeiten" erzählt die gefährliche Geschichte der beiden Frauen als eindringliches Ensemble aus historischen Fakten und Figuren, aus atmosphärischen Bildern und ineinander verwobenen Stimmen. Von den Pariser Zirkeln der Surrealisten rund um André Breton haben sich die beiden Künstlerinnen verabschiedet, um auf Jersey zu schreiben, zu zeichnen und zu fotografieren. Mit der Ankunft der Deutschen beginnen sie ihre listenreiche und lebensgefährliche Antikriegspropaganda. Lucy Schwob und Suzanne Malherbe werden ins Gefängnis geworfen und zum Tode verurteilt.

»Diese Gezeiten« ist ein großer Roman, der zeigt, wie ein Nebenschauplatz des Zweiten Weltkriegs zu einem Zentrum der Angst wird. Er erzählt von übermütiger Lebenslust, von Mut und Hoffnung.
Erscheinungsjahr: 2011

vergriffen

Autorin:
Katharina Geiser

Autorin: Katharina Geiser


Am 11. Februar 1956, am Ende einer eiskalten Nacht, hat meine Grossmutter meine Mutter zuhause von mir entbunden und in ihr Hebammentagebuch 2. H.H.L. notiert, was zweite Hinterhauptslage bedeutet. Wörter, Papier und Farben haben es mir seit früher Kindheit angetan. Schon vor Schulbeginn entdeckte ich anhand von Wilhelm Buschs Max und Moritz das Lesen. Ich erinnere mich gut an das anstrengende Buchstabieren und Wörterbegreifen. Bei Nicht allein im Schreiben, Lesen / Übt sich ein vernünftig Wesen machte ich damals nach Übt einen kleinen roten Strich. Das berührt mich bis heute.

Pressestimmen

Eine feine, sehr präzise Ironie prägt die Sätze von Katharina Geiser, die durchlässig und offen sind für Fundstücke aller Art, für Stimmungen und die Wahrnehmungen des Augenblicks. Mit dieser zarten Genauigkeit hat sie auch die Wirklichkeit hinter den beunruhigenden Fotos von Lucy Schwob (alias Claude Cahun) genauer und eindringlicher erfunden, als es die Realität für den Betrachter je sein könnte - sie passt perfekt zu der sinnlichen und androgynen, aber auch melancholischen Ausstrahlung der Künstlerin.
Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Katharina Geiser nähert sich mit den Mitteln des Romans feinfühlig der Lebensrealität der beiden außergewöhnlichen Frauen. Zudem lenkt sie den Blick auf ein kaum bekanntes Kapitel der NS-Besatzungspolitik.
Raphaela Kula, analyse & kritik

Mit „Diese Gezeiten“ hat Geiser ein fundiert recherchiertes, trotz aller Drastik hoffnungsfroh stimmendes Buch geschrieben.

Tiroler Tageszeitung
„Diese Gezeiten“ sind ein gelungenes Beispiel für die einfühlsame Annäherung an eine Biografie mit dem Mittel des Romans. […] Eine bewegende Lektüre.
Britta Jürgs, Virginia
Das Europa, von dem Geiser erzählt, ist nahezu unbekannt. Das ist die eigentliche Leistung des Romans, dass er das Randständige ernst und es auf Zeit für das Wichtigste überhaupt nimmt.
Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Katharina Geiser, das ist das Glück ihres Romans, lässt ihre Figuren - und damit uns Lesende - nie entkommen in bequeme Unterscheidungen zwischen Gut und Böse. Auch dadurch wird dieses Buch zu einer Hommage an zwei Frauen, die sich auf eindrückliche Weise zu wehren wussten.
Martin Zingg, NZZ