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Selbst in hoher Auflösung

Ulrich Koch

Selbst in hoher Auflösung

Gedichte

Ich habe einen Brief an meine Mutter geschrieben,
sie soll mich noch einmal austragen,
aber diesmal bis ans Meer.

»Wohin bleiben.« – so endet eines dieser Gedichte, mit einer Feststellung, nicht als Frage. Als hätte sich einer damit abgefunden, dass seine Sehnsucht unstillbar ist, an das gebunden, was er sieht. Ein aufgeschnittener Apfel? Das Gesicht der Geliebten. Ein Nummernschild? Fast ein Name. Bis zum Meer ist es hier nicht weit, wenig weiter, als der Blick reicht. Und was er sieht, sind die alltäglichsten
Dinge, in einem Glanz, als würde er sie zum ersten Mal sehen, als wäre es Morgen. Die Welt dieser Gedichte ist eine Welt des Hinterlandes, der Pendlerzüge, der Überlandleitungen. Sie erzählen (ja, auch das tun sie) aus einem Leben im Rückzugsgebiet und sehnen sich immer und ewig »nach jenem anderen Gedicht, dem mit den heruntergekurbelten Seitenfenstern«.

Lebenssatt und diskret und unwiderstehlich sanft sind diese Gedichte: Sie treffen (ohne Ziel), mit niedriger Geschwindigkeit und geringer Geräuschentwicklung.
Oder, wie es einmal heißt: »Ich schreibe alles auf, / Schrift Kaliber 22.«
Erscheinungsjahr: 2017

160 Seiten, gebunden

WG: 1151
ISBN: [978-3-99027-098-1]

Preis: € 23,-

Autor:
Ulrich Koch

Autor: Ulrich Koch

Er veröffentlichte seit 1995 zahlreiche Bände mit Gedichten.

Pressestimmen

Ulrich Kochs Gedichte aus dem Flachland des Lebens sind sowohl Daseinsfeier als auch Sprachartistik, und zugleich unterminieren sie auf ätzende Weise beides. Hier blickt einer mit solcher Skepsis gegen alles Gelingen in die Welt, dass daraus bissige, abgründige, brillante Gedichte entstehen.
SWR Bestenliste

Ich war, als ich in diesen Gedichten las,
wie auf einem immerwährenden
Nachhauseweg.

Arnold Stadler
Was für ein ungeheuer klares, ungeheuer einfaches, ungeheuer kompliziertes Schreiben. Weitab von den sonstigen aufregenden Entwicklungen jetziger Lyrik und mit langen Pausen hat Ulrich Koch nun über viele Bände hinweg seine völlig eigene Poetik einer schwierigen Einfachheit entwickelt.
Florian Kessler