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Das habe ich mir anders vorgestellt

Herbst '23
Franz Grillparzer

Das habe ich mir anders vorgestellt

Tagebuch auf der Reise nach Griechenland

Am 27. August 1843 um vier Uhr nachmittags besteigt Franz Grillparzer in Wien ein Dampfschiff, um sich auf die letzte große Reise seines Lebens zu begeben. Es ist ein Sonntag, doch feierlich ist ihm nicht zumute, von Aufbruchstimmung keine Spur. Aber die Reise soll ja auch dazu dienen, ihn »mit Gewalt« von seiner brütenden Lethargie zu befreien, also macht er sich auf den Weg: die Donau hinunter über Budapest und Belgrad ans Schwarze Meer und in die Hauptstadt des Osmanischen Reichs, von dort durch die Dardanellen über die Kykladen nach Athen. Konstantinopel, Troja, Smyrna, Parnass und Delphi, der Klang dieser Namen lässt ihn »das Großartige« erwarten, doch die Unbill folgt ihm von Anfang an auf dem Fuß: Durchfall, Seekrankheit, Regen, üble Kost, miese Quartiere, schlechte Straßen, lästige Reisegefährten, unverschämte Preise, Herbststürme, Langeweile, Quarantänebestimmungen … Kaum ist all das durchlitten und das Ziel erreicht, tobt in Athen die Revolution, und Grillparzer muss fürchten, für einen Bayern gehalten zu werden!
Erscheinungsjahr: 2023

96 Seiten, gebunden
auch als E-Book erhältlich

WG: 1360
ISBN: [978-3-99027-284-8]

Preis: € 16,-
erschienen am 28.8.2023

Autor:
Franz Grillparzer

Autor: Franz Grillparzer

Pressestimmen

Der schmale Band ist hervorragend kommentiert, noch der kleinsten biographischen, topographischen und literarischen Spur wird nachgegangen, und indem ein Bild nicht nur dieser Reise, sondern auch des damaligen Reisens überhaupt entsteht, liest man die Notate des unzufriedenen Dichters mit Gewinn. Zumal er auch, in all dem Gram, hin und wieder Momente des Glücks verzeichnet, Augenblicke, die er gar zu den schönsten seines Lebens zählt.
Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wie der grantige und hypochrondrische Hofrat in seinem Reisetagebuch seiner schlechten Laune Luft macht, ist sehr erheiternd zu lesen, zeigt eine Neuausgabe des Jung und Jung Verlags. Schon ihr Titel spricht wohl allen aus der Seele, deren Urlaub nicht verlaufen ist wie erhofft.
Anne-Catherine Simon, Die Presse
Es gibt in der Literaturgeschichte kaum einen anderen Menschen, der so ungern von daheim weggefahren ist, wie Franz Grillparzer. (...) Der Mann war bezüglich Mieselsucht echt hart drauf. Kurz gesagt, dieses Buch ist der auf die Schenkel klopfende Hammer der Saison! Was gibt es Lustigeres als Menschen ohne Humor?
Christian Schachinger, Der Standard
Dieses Buch ist ein außerordentliches Lesevergnügen.
Bernhard Flieher, Salzburger Nachrichten
Neben Dramen und Novellen hat Grillparzer auch ein umfangreiches autobiografisches Œuvre hinterlassen: die grandiose »Selbstbiographie« und die gesammelten Tagebücher – »ein herrlicher Brummfetzen«, wie Clemens J. Setz urteilte. Die Aufzeichnungen der Reise nach Griechenland, wohin sich der Dichter nach seinem Aufenthalt im Osmanischen Reich begibt, bestätigen diese Brummfetzenhaftigkeit aufs Herrlichste.
Klaus Nüchtern, Falter
Weil das Reisetagebuch mit 95 Seiten sehr schmal ist, taugt es kaum als Begleitlektüre für Ihren nächsten Griechenlandurlaub. Aber wer will überhaupt noch verreisen, wenn er klaren Verstandes ist – und Grillparzer gelesen hat.
Hans Mentz, Titanic
Das Hymnische ist dem österreichischen Nationaldichter bei seiner Reise nach Istanbul und Athen ganz und gar vergangen. Die Reisebeschreibungen des Hypochonders und Griesgrams liest man trotzdem mit größtem Vergnügen und unterhält sich dabei köstlich.
Konrad Holzer, Buchkultur
So sehr der ewig missgelaunte Grillparzer nörgelt, so sehr ergötzt man sich an der ungewollten Komik seines Anti-Reiseführers. Nur gut, dass es sich heute bequemer nach Griechenland reisen lässt und das Land sich seinen Gästen anders präsentiert!
Thomas Plaul, Griechenland-Zeitung
In seinen Einträgen präsentiert sich Grillparzer als Grantler der ersten Stunde. Dennoch zeichnet er mit seinen stilistischen Wendungen und aufmerksamen Beobachtungen seines eigenen Leids ein höchst amüsantes und gleichzeitig authentisches Bild eines Reisenden im 19. Jahrhundert, mit dem sich mancher Grand-Tourist auf stockender Reise gen Süden zu identifizieren vermag
Fresko. Das Magazin für Kultur- und Kunstgenießer
Franz Grillparzers Reisetagebücher, egal, ob sie von Deutschland, England oder wie hier Griechenland erzählen, handeln immer von schlechtem Essen.
Barbara Beer, Kurier
Dergleichen Tagebuchnotizen, lapidar und doch prägnant hingeworfen, vermitteln Authentizität; sie bringen uns den reisenden Menschen Grillparzer sehr nahe.
Uwe Hentschel, Informationsmittel für Bibliotheken

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