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Helmut Eisendle

Tod & Flora

Ein Glossar über die Verwendung von Giftpflanzen für den asthenischen Täter

Die Dosis macht das Gift: Was in Maßen genossen heilt und hilft, führt, freigiebiger verabreicht, zu schwerem Leid bis hin zum Tod. Wer darum weiß, ist klar im Vorteil, vor allem in einer Welt, in der die Ungerechtigkeit allgegenwärtig und die Hegemonie des Stärkeren nicht zu leugnen ist. Während die einen ihren Machtwillen zelebrieren, fehlen den anderen Optionen des Handelns.

Hier setzt »Tod & Flora« an: Das Buch ist eine ironische Handreichung für die Unterdrückten und Gemobbten, für Betrogene und Übersehene, um sich leise und unauffällig zur Wehr zu setzen und die toxischen Kräfte der Pflanzen für sich arbeiten zu lassen. Oder wie Helmut Eisendle, der Autor dieses faszinierenden Kompendiums, schreibt: »Es ist ein Buch der Praxis und des täglichen, realen Erfordernisses.« Insgesamt 33 Pflanzen und ihre Wirkungen hat er hier versammelt, vom Eisenhut über die Kronenwicke bis zur Tollkirsche. Der botanischen Beschreibung und Einordnung folgt die Probe aufs Exempel: eine kurze Erzählung vom Einsatz des Giftes mit nicht selten letalem Ausgang.
Erscheinungsjahr: 2024

Mit 33 farbigen Abbildungen und einem Nachwort von Astrid Wintersberger

176 Seiten, gebunden mit SU

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-291-6]

Preis: € 25,-
erschienen am 22.2.2024

Autor:
Helmut Eisendle

Autor: Helmut Eisendle

Studium der Psychologie, Philosophie und Biologie, Promotion 1970, ab 1972 freier Schriftsteller. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter »Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand« (1976), »Das nachtländische Reich des Doktor Lipsky« (1979) und »Ein Stück des blauen Himmels« (2003). Sein Schreiben bewegt sich an der Grenze von Literatur und Wissenschaft, von Forschen und Erzählen.

Pressestimmen

Kräutersammeln ist ein Ratgeber-Trend. Auch wer kein Pesto mixen, sondern Gift mischen will, kann am Wegesrand fündig werden. Ein toxisches Büchlein – für »Täter, denen es an Entschlusskraft fehlt«.
Marcus Woeller, Die Literarische Welt
Es ist ein Handbuch der Tat! Selbstredend ist dies in seiner leicht gestelzten Sprache eine Parodie auf Wissenschaft und deren Jargon. Selbstredend reiht sich diese Prosa in die nachtschwarze Gift-Tradition der österreichischen Literatur ein, neben Ludwig Hirsch, Georg Kreisler, Helmut Qualtinger, H. C. Artmann.
Alexander Kluy, Der Standard

Wunderschöne Bilder, wie ein nettes Botanikbuch, aber auf jeder Seite ist Mord und Totschlag.

Elke Heidenreich, WDR 4 Bücher
Manchmal weisen die Namen [der Pflanzen] auch in verschiedene Richtungen: Der Alraun zum Beispiel wird sowohl Schlafapfel als auch Wutbirne genannt. Der Genuss seiner Wurzel soll Anfälle auslösen, die zum Tod durch Erschöpfung führen. Diese Erkenntnisse verdanke ich dem schönen Buch »Tod & Flora« des – natürlich! – österreichischen Autors Helmut Eisendle (1939–2003). Es fand sich als reich bebildertes Unikat im Nachlass des Schriftstellers. Soeben ist es im Verlag Jung und Jung neu aufgelegt worden, kundig ediert von der Juristin Astrid Wintersberger, der wir schon das unentbehrliche Schimpfwörterbuch »Der kleine Wappler« verdanken.
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
Helmut Eisendles neu aufgelegtes teuflisches Handbuch »Tod & Flora« ist eine raffinierte Provokation.
Ingeborg Waldinger, Die Furche
Helmut Eisendle verbindet in »Tod & Flora« Botanik und Prosa, indem er wie in einem wissenschaftlichen Aufsatz einen Steckbrief zu jeder Giftpflanze verfasst, in dem Faktisches wie Aussehen, Wirkung, Blütezeiten und ähnliches festgehalten sind. Dem folgt jeweils eine kurze Erzählung über die Praxis des Vergiftens mittels der Verarbeitung der jeweiligen Pflanze.
Peter Zimmermann, Radio Ö1, »Radiogeschichten«
Pfarrersköchinnen vergiften den Hochwürdigen Herrn, Anstaltsinsassen tyrannische Aufseher, Insassen einer Alkoholikerabteilung ihren Wärter, Frauen rächen sich an Männern, Prostituierte an ihren Zuhältern, ein Fischer an deutschen Urlaubern, usw. usw. Die Vielfalt liegt bei den Pflanzen, am menschlichen Personal und an den Auswirkungen.
Konrad Holzer, Buchkultur
Das macht sehr viel Vergnügen, weil Eisendle hat zu den einzelnen Pflanzen Kurzkrimis dazugeschrieben.
Rotraut Schöberl, Café Puls
Gefährliche Lektüre für gemobbte Menschen.
Erwin Uhrmann, Die Presse
Eisendle möchte mit seinem Buch nicht stete Zwietracht sähen, sondern er fühlt sich berufen zum botanisch wie psychologisch versierten Konfliktmediator.
Andreas Puff-Trojan, Radio Ö1, »Ex libris«

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