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Florjan Lipuš

Der Zögling Tjaž

Roman und Nachschrift

Deutsch von Peter Handke und Helga Mračnikar (Roman) und Johann Strutz (Nachschrift), herausgegeben und mit einem Nachwort von Fabjan Hafner.

›Der Zögling Tjaž‹, 1972 im jugoslawischen Slowenien veröffentlicht, erst 1981 in deutscher Übersetzung in Österreich erschienen, erzählt die Geschichte eines Internatsschülers, der mit der Gabe, Gegenstände aus der Ferne zerkratzen zu können, gegen die Obrigkeit aufsteht, entlassen wird und am ersten Tag in Freiheit Selbstmord begeht.

Florjan Lipuš ist Kärntner Slowene; er besuchte das Gymnasium im bischöflichen Knabenseminar in Tanzenberg – wie Peter Handke, der mit seiner Übersetzung Roman wie Autor fast 10 Jahre nach Erscheinen in seinem Geburtsland erst bekanntmachte. Handke schreibt: »Tjaž ist eine Gestalt, wie es sie in der Romanliteratur noch nicht gegeben hat: kein Schelm, kein Unschuldiger, kein Sich-Entwickelnder, kein Held, kein Opfer, kein Angeklagter, kein Fremder, sondern weniger und mehr als das alles: ein ›kosmisches Geschiebsel‹ – ein ›Geschiebsel‹, aber ›kosmisch‹.«

Das Buch erscheint hier, mehr als 40 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, mit einer »Nachschrift « zum Roman, in der Lipuš seinen autobiografischen Kern noch einmal neu bestimmt und die Situation der Kärntner Slowenen im Licht jüngster Entwicklungen reflektiert.

Erscheinungsjahr: 2016

Reihe Österreichs Eigensinn
324 Seiten, Leinen mit SU

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-009-7]

Preis: € 25,-

Herausgegeben von Fabjan Hafner, geboren 1966, Kärntner Slowene, Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Übersetzer.
Übersetzung von Peter Handke, geboren 1942 in Griffen, Kärnten und Helga Mracnikar, geboren 1953 in Klagenfurt. Die Nachschrift wurde von dem Literaturwissenschaftler und Übersetzer Johann Strutz, geboren 1949, übertragen.

Autor:
Florjan Lipuš

Autor: Florjan Lipuš

Er veröffentlicht auf Slowenisch Romane, Prosa, Essays, szenische Texte. Mehrere seiner Bücher erschienen in deutscher Übersetzung.

Pressestimmen

Gegen die Entmündigung der Kärntner Minderheitsslowenen durch die Mehrheitsösterreicher verfasste Florjan Lipuš 1972 einen Roman, der Sprache biegt und bricht und so erneuert. Ein Ereignis noch heute
Jörg Plath, NZZ
"Der Zögling Tjaž" ist ein Sprachkunstwerk ersten Ranges (…) Zum wiederholten Male wird das epochale Buch neu aufgelegt, nun aber mit einem wesentlichen Zusatz. Lipuš hat für die slowenische Neuauflage von 2013 eine "Nachschrift" verfasst, und die hat es in sich. Auf immerhin siebzig Seiten nimmt sich der Autor seine eigene Geschichte noch einmal vor, er erzählt, was geschah, ehe Tja? ins Internat kam, und was sich in den vergangenen Jahrzehnten in Kärnten ereignet hat, seit der Roman um den unglücklichen und renitenten "Internatling" zum ersten Mal erschienen ist.
Karl-Markus Gauß, Süddeutsche Zeitung

Dieses aufrührerische Buch gehört in eine Reihe von Klassikern, die den Eigensinn in der österreichischen Literatur dokumentieren.

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