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Tine Melzer

Do Re Mi Fa So
Roman

Sebastian Saum fehlt es an nichts: Er ist ein gefeierter Opernsänger, verkehrt in anregender Gesellschaft und lebt sorgenfrei mit seinem besten Freund Franz im geerbten Familienanwesen. Alles könnte gut so bleiben, wie es ist, bis er irgendwann ein Vollbad nimmt und beschließt, nicht mehr aus der Wanne zu steigen. Tag um Tag vergeht, und während Franz ihn geduldig und treu bewirtet, gewinnt er nackt und allein Distanz zur Welt. Sein Leben und die Rollen, die er darin einnimmt, werden ihm fragwürdig. Er legt sie ab wie ein Kostüm, wie seine Garderobe, wie alles, was er jemals getragen hat. Und was bleibt übrig, von einem nackten Sänger ohne Publikum? Von einem, der immer nur Applaus gesucht hat? Ein Haufen abgetragener Kleider und Schuhe, die er im Kopf sortiert. Und die Frage, was ist es wert, aus der Wanne zu steigen und sich mit den Menschen zu verbinden.

Dieses Buch hat es in sich: Mit beißendem Humor und Sätzen von scharfer Eleganz singt es eine Arie auf Verletzlichkeit und Verantwortung, auf Freundschaft und Treue. Ein Kunststück!
Erscheinungsjahr: 2024

192 Seiten, gebunden mit SU
auch als E-Book erhältlich

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-406-4]

Preis: € 22,-
erschienen am 22.8.2024

Autorin:
Tine Melzer

Autorin: Tine Melzer

Sie studierte Kunst und Philosophie in Amsterdam, promovierte in Plymouth über Ludwig Wittgenstein und Gertrude Stein und ist Dozentin an der Hochschule der Künste Bern. Ihr 2023 erschienener Debütroman »Alpha Bravo Charlie« wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis, und war für den Rauriser Literaturpreis nominiert.
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Pressestimmen

Hier ist keine Autorin am Werk, die bloss eine Geschichte von A nach B bringen will, sondern eine Sprachkünstlerin, die jedes Wort modelliert.
Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung
Tine Melzer, die sich bei ihrer universitären Arbeit mit bildender Kunst und Sprachphilosophie befasst, gelingt mit »Do Re Mi Fa So« ein Roman, der sich nicht durch epische Erzählungen und eine Vielzahl an Figuren auszeichnet, sondern durch einen präzisen Schreibstil. Nicht nur die skurrile Handlung überzeugt, Melzer macht auch auf den nur knapp zweihundert Seiten die Eigenarten des Baritons zugespitzt und mit oft komischen Metaphern und wortgewandten Beschreibungen deutlich.
Karoline Heinzl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Do Re Mi Fa So« komponiert Tine Melzer als einzige Tirade des dem Alltag überdrüssigen Opernsängers Sebastian Saum, der beschließt, die Wanne nicht mehr zu verlassen. Mal wärmt ihn Wasser, mal bettet er sich in Felle und Decken. Und er lernt, über jede Fuge, jede Kachel etwas zu sagen. Wer schon immer damit geliebäugelt hat, nicht mehr aufzustehen, wird durch das Buch bestärkt, es doch zu tun.
Jan Sting, Kölnische Rundschau
Tine Melzers Roman »Do Re Mi Fa So« ist ein sorgfältig komponierter Monolog mit originellem Witz und eine Liebeserklärung an die Möglichkeiten und die Macht der Sprache. Zugleich hat Melzer mit der Figur Sebastian Saum ein Sprachrohr geschaffen für essenzielle Fragen – und eine ungewöhnlich unsichere Männerfigur in die Welt gesetzt.
Isabell Hemmel, Tages-Anzeiger
Ein virtuoses Kammerspiel, reich an ironischen Spitzen, grotesken Kapriolen und philosophischen Tiefen.
Ingeborg Waldinger, Bücher-Magazin
Ein philosophisches Buch und gleichzeitig ein großer Spaß – mit einem lächelnden Schlussbouquet.
Hansruedi Kugler, Aargauer Zeitung
Ein wirklich reichhaltiger, kleiner Roman, (...) ein perfektes Buch für alle, die selbst mal aussteigen wollen und die Gedanken schweifen lassen wollen und sich dem Leben für eine Zeitlang entziehen wollen. Und dazu muss man sich eben gar nicht in der Badewanne einigeln, sondern es reicht, dieses Buch zu lesen.
Irene Binal, Radio Ö1, »Ex libris«
Die Situation, die sie ihrem Roman zugrunde legt, neigt zum erzählenden Kreiseln ohne Entwicklung und Ende. Sebastian Saum kann seine Kleider ablegen, er kann aber nicht aus seiner Haut. Trotz allem gelingt es Tine Melzer, diesem begrenzten Setting viele witzige Facetten abzugewinnen.
Beat Mazenauer, viceversaliteratur.ch
Der Roman, dessen Titel »Do Re Mi Fa So« auf das »Alphabet des Sängers, der ich bin« verweist, ist so kunstvoll wie klar gestaltet. Hier sitzt jedes Wort.
Sebastian Gilli, Falter
Und dann die Opulenz, die Kraft der Farben. Tine Melzers ganz eigenes Gespür für Textilien, Oberflächen, die Haptik. Das Skurrile dieser Inszenierung. Auch hier die maximale Entfernung von einer Welt, die wuselt und stampft. Die maximale Entfernung von dem, was ich als Leser selbst unter Rückzug und Reflexion verstehen würde. »Do Re Mi Fa So« ist Kunst.
Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch
Eine herrlich verwegene Sinnsuche.
Nina Oechsli, Buchhandlung Oechsli Buch & Papier, Wien
Interview mit Tine Melzer über ihren Roman »Do Re Mi Fa So«
>> beim Schweizer Buchjahr (Gespräch: Pascal Moser) >>
»Freiwilligkeit ist das Gegenteil von Geborenwerden«: Es sind Sätze wie diese, die den Roman zum Leuchten bringen!
Sophie Weilandt, ORF Kulturwoche
Wie im Roman »Alpha Bravo Charlie« gelingt es Melzer auf warme Weise und mit feinem Humor einen Protagonisten zu portraitieren, der sein Leben nochmals umkrempelt.
Franziska Kunz, ekz.bibliotheksservice
Tine Melzer erzählt diese außergewöhnliche Geschichte mit ausgefeilter Sprache und lyrischer Wortwahl.
Wilfried Funke, bv.borromäusverein
Wer braucht Plot und Erzählbogen, wenn die Gedanken in dieser Dichte sprudeln: eingepackt in Badeschaum, aber alles andere als schaumgebremst.
Wolfgang Popp, Radio Ö1, Morgenjournal
Tine Melzer schreibt so auf den Punkt und jeder einzelne Satz ist fantastisch arrangiert. Und die Gedanken sind so klug und ich schweife beim Lesen ebenfalls ab und überlege und überlege.
@linda.konigliest
Der humorvolle Ton schafft trotz des eigentlich existenziellen Themas eine wunderbare leichte Stimmung, die aber gerade am Schluss auch etwas Rätselhaftes, Deutungsoffenes und Tieferes enthält.
@lust_auf_literatur
Ein Roman wie ein blubberndes Schaumbad, in dessen Seifenblasen Gedanken an die Mutter, Freunde, Kindheitstage, Farben, Stoffe und den Beruf des Sängers aufleuchten und laut ploppend wieder zerplatzen.
@manu.liest
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