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Petra Nagenkoegel

Dort

»Du kommst an und bist glücklich verwirrt« Die hier spricht, landet in Buenos Aires, Argentinien, in der Unruhe einer Gegenwart, die vom Erbe europäischer Einwanderung geprägt ist, in einem Land, das in eine unsichere Zukunft taumelt. Die Fremde, die sie empfängt und die es möglich macht, sich neu zu bestimmen, ist der Ausgangspunkt dieses Buchs. Der Ausgangspunkt eines Streunens, das sich lustvoll und absichtslos dem Zufall überlässt, der Fülle und dem Fragmentarischen, dem Detail, dem Moment. Es führt sie an die Ränder, ins Unbeschriebene, Unbezeichnete und nicht zuletzt an kontaminierte Orte verdrängter Geschichte.

Für Augenblicke liegt in allem, was die Erzählerin sieht, im Überfluss des Erfahrbaren die Ahnung von etwas anderem, etwas jenseits der Möglichkeiten, das Greifbare zu begreifen. In immer neuen Anläufen, unsicheres Gelände zu vermessen, das Flüchtige, das Disparate der Wirklichkeit mittels Sprache zu erfassen, entsteht Literatur, die sich dem Offenen verschreibt und an die eigenen Grenzen geht.
Erscheinungsjahr: 2019

220 Seiten, gebunden

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-231-2]

Preis: € 21,-

Autorin:
Petra Nagenkoegel

Autorin: Petra Nagenkoegel

2002 erschien ihr erster Roman »Dahinter der Osten«,
zuletzt: »da die bäume, die sprache, ein schlaf« (2012).

Pressestimmen

Petra Nagenkögel […] sieht deswegen so viel, weil sie auch viel weiß von der politischen und wirtschaftlichen Gegenwart Argentiniens, von der Immigration während des Zweiten Weltkriegs und der Emigration von heute oder von den Klischees um Evita Peron. Aber dieses Wissen wird nicht eingestreut oder ausgebreitet, es öffnet nur den Blick auf Details. […] In Petra Nagenkögels Beschreibungskunst rasten nie die nächstliegenden und erwartbaren Adjektive ein, und unerwartet sind nicht nur die Gedanken, die die Bilder auslösen, sondern auch die Sprache, die sie dafür findet.
[…] Man muss nicht an Buenos Aires interessiert sein, um Petra Nagenkögels Prosaband 'Dort' zu mögen, ja von ihm geradezu begeistert zu sein.
Cornelius Hell, Ö1 Exlibris
Ein beachtenswertes Prosawerk […]; ein Buch, das über seinen künstlerischen Wert, seine Form und Aussagekraft hinaus auch als Reisebegleiter interessant ist. Und jene, die der Ansicht sind, dass gelungene Bücher manchmal erheblich mehr Lebensfreude bieten als reale Reisen in fremde und weitgelegene Länder, sind hier bestens aufgehoben.
Zoltan Peter, Literatur und Kritik

Ein Buch der Denkwürdigkeiten in klarem, unaufgeregtem Stil.

Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten
Petra Nagelkögel gelingen sehr eindrückliche Bilder, Beobachtungen, Vignetten […] Ein starkes Reisebuch der gänzlich anderen Art.
Alexander Kluy, Wiener Zeitung
Ein Streunen, absichtslos und lustvoll, um alles Fragmentarische aufzusaugen wie ein Schwamm. […] Mit den Augen der Autorin durchqueren wir ein Argentinien, das Begegnungen und Überraschendes bereithält. Ein ruhiger Text, der neugierig macht.
Büchereinachrichten
Die Autorin erlebt die Stadt, das Land, als Flaneurin, sie blickt darauf in einer ähnlichen Weise, wie es vor ihr vielleicht Walter Benjamin getan hätte, ob seiner Fülle und Dichte liest sie den Ort in der Stille der Reduzierung und macht ihn so für sich (er)schreibbar, ohne ihn damit zu deuten. Wer sich einmal dem Zauber dieser Welt, diesem rasenden und zugleich anmutigen Buenos Aires ergeben hat, wird sich wie Petra Nagenkögel in ihrer Poesie des Moments im Augenblick und seiner Weile seltsam beheimatet fühlen.
Evelyn Bubich, Die Presse
Die Kunst der unruhigen Geographin besteht darin, das alles im Beinahe-Ungesagten zu lassen, es anzudeuten und zu beschwören und für den Leser, der zu lesen versteht, wachzurufen, selbst in der Rhetorik, der Gemessenheit der Sätze. Dort schwelt, […] was ein Buch ausmacht: die Sehnsucht nach dem Unbestimmten, der Genuß des bloßen Daseins, die Trauer der Vergeblichkeit.
Leopold Federmair, Fixpoetry

Ein ungewöhnliches, ein poetisches und zugleich analytisches Buch, was hier kein Widerspruch ist.

Hans Höller, Der Standard
„Dort“ zeichnet ein beunruhigendes Porträt eines Landes zwischen Geschichte, Politik, Lebensfreude und Tristesse. […] Dokumentarisches ist immer wieder dicht von feinsinnigen Reflexionen durchwirkt, die Einst und Jetzt geschickt miteinander verknüpfen. Die Langsamkeit in den Bildern von Fremdheit, Düsternis, Melancholie und Ungewissheit wirkt noch lange nach.
Maria Renhardt, Die Furche

Weitere Bücher der Autorin