bigger 1900
1900
1600
1440
1280
1160
1024
940
850
767
600
480
360
320
portrait ipad
landscape ipad
Olga Flor

Morituri

»Ave Ceasar, morituri te salutant!« gilt als Gruß der Gladiatoren beim Betreten der Arena: »Heil dir, Caesar, die Todgeweihten grüßen dich!« In ihrem furiosen neuen Roman lässt Olga Flor zeitgenössische Morituri auftanzen. Da sind etwa der Aussteiger Maximilian, dessen Tochter Ruth, die Nachbarin Jackie und ihr Mann Alfons, die Bürgermeisterin und eine Verfasserin von Gebrauchstexten. Es gibt wenig, das sich in dieser Tour de Force durch die Niederungen der österreichischen (Polit-)Landschaft nicht optimal nutzen ließe, das Outfit, die Sprache, die Wahrheit und die Körper von Asylsuchenden. Maximilian wird Teil eines Verjüngungsexperiments in einer Privatklinik, die unter einem Moor unter betrügerischer Verflechtung von Firmen, Bankinstituten und Parteien erbaut wurde. Der pompös inszenierte Festakt mit Schwerpunkt auf moderner Cäsarenverehrung – ein medienaffiner Jungpräsident soll offiziell eröffnen –, zu dem alle geladen sind, die bestochen, betrogen und sich abgesprochen haben, gerät zum grandiosen Showdown. Sprachlich brillant, sarkastisch, sprühend vor Witz. Und böse.
Erscheinungsjahr: 2021



Hardcover, gebunden,
auch als e-book erhältlich

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-246-6]

Preis: € 22,-

Autorin:
Olga Flor

Autorin: Olga Flor

Nach dem Abschluss eines Physikstudiums arbeitete sie im Multimedia-Bereich. Seit 2004 freie Schriftstellerin.

Pressestimmen

Diese Prosa zu schreiben über Korruption, Täuschung und Selbsttäuschung, Debilität und Verwesung bei lebendigem Leibe, vor allem aber über die pseudokosmopolitische Schändung der Sprache – denn nicht selten lustig bis zur Schmerzgrenze des Zwerchfells sind jene Passagen, in denen in gänzlicher Gedankenlosigkeit ein mittlerweile allzu geläufiges Vokabular benutzt wird –, muss Olga Flor großes Vergnügen bereitet haben.
Alexander Kluy, Wiener Zeitung

»Morituri« ist gegenwärtig wohl der wichtigste politisch-literarische Text aus Österreich.

Katja Gasser, 3sat Kulturzeit
Das sprachliche und gedankliche Vergnügen, das Olga Flors steile Texte stets bereiten, weist weit über die Tagespolitik hinaus und lässt diese geradezu im Moor verblubbern.
Kathrin Hillgruber, Deutschlandfunk, Büchermarkt
Wie Jelinek räumt auch Flor mit Idyllenvorstellungen auf. Sie macht das nicht wutentbrannt und schmerzverzerrt, setzt mehr auf Ironie und Knappheit, stichelt in heiterer Bosheit.
Anton Thuswaldner, Die Furche

Grandios, böse und komisch.

Linda Stift, Die Presse
Dabei gelingt es Olga Flor zielgenau, ihre Figuren in ein glaubwürdiges Licht zu rücken, sodass aktuelle gesellschaftliche Themen, wie Gender, Gleichberechtigung oder Rassismus und Homophobie, neben dem maßgeblichen medizinischen Eingriff ebenso Platz finden, und ironisch wie gekonnt erzählt werden: Die Charaktere werden im Verlauf zunehmend überspitzt gezeichnet, dabei verlieren sie innert dieser Entwicklung aber nicht an Glaubwürdigkeit.
Jascha Feldhaus, Aufklappen
Olga Flor verdichtet eine Fülle von Szenen, Bildern und Details in einer sehr knappen, präzisen Sprache voller »Business« Vokabular, die im Gegensatz zu den mit nur wenigen Strichen charakteristisch gezeichneten stereotypen Figuren steht.
Eva Maria Stöckler, Literaturhaus Wien

Ein grelles Buch.

Daniela Strigl, SRF Literaturclub
Olga Flors Roman »Morituri« bricht die Phänomene unserer Zeit von innen her auf, auf dass uns Lesenden die Augen und Ohren aufgehen für die vielen gefährlichen Dummheiten unserer Gegenwart.
Katja Gasser, Radio Ö1, Ex Libris
Wieder einmal steigern sich Olga Flors kühne Einfälle zur hochtourigen Gegenwartsdiagnose.
Kathrin Hillgruber, Die Rheinpfalz