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Gestern unterwegs

Peter Handke

Gestern unterwegs

Aufzeichnungen November 1987 bis Juli 1990

Es ist lange kein Buch wie dieses erschienen. Keines, das diese Fülle, diese Aufmerksamkeit, Gewissenhaftigkeit und zugleich Beschwingtheit hätte, diesen Ernst und diese Offenheit. Und keines von solcher Sprachmacht.

Es enthält die Notizen, die Peter Handke sich gemacht hat, »ohne festen Wohnsitz, in der hier memorierten und evozierten Zeit, vom November 1987 bis zum Wieder-Seßhaftwerden im Juli 1990«. Er selber nennt es »die letzte Phase meines Mit-Schreibens mit den täglichen und nächtlichen Geschehnissen«.
Es war ein Reisen, das ganz sich selbst überlassen war, ein Unterwegssein, dessen Ziel immer weit vor dem Reisenden lag und doch in jedem Augenblick erreichbar war. Es führte durch Jugoslawien, nach Griechenland, nach Ägypten, quer durch Europa, nach Japan und immer wieder in den slowenischen Karst. Aus den Augenblicken wurden Tage, Wochen, Monate und Jahre - Zeit, in der Räume durchquert wurden, die ebenso außen wie innen liegen.
Erscheinungsjahr: 2005

552 Seiten, Klappenbroschur

WG: 1160
ISBN: [978-3-902144-99-7]

Preis: € 25,-

Autor:
Peter Handke

Autor: Peter Handke

Zuletzt erschien:
»Vor der Baumschattenwand nachts«. Zeichen und Anflüge von der Peripherie 2007–2015. Jung und Jung, Salzburg / Wien 2016.
»Die Obstdiebin – oder – Einfache Fahrt ins Landesinnere« Suhrkamp, Berlin 2017.

Pressestimmen

Man möchte endlos zitieren.

Ulrich Greiner, Die Zeit
Ein dickes, ein gewichtiges Buch von eigener Aktualität: eine Exkursion in die Zeit unserer Gegenwart ? geschrieben von einem Wahrnehmungsvirtuosen, der nicht protzt oder auftrumpft, sondern seine ?Formen? sucht, um auch uns die Augen zu öffnen.- Handke legt kein Tagebuch vor, sondern er beschreibt Erfahrungen. Und doch, beim langsamen Lesen, stellt sich unwillkürlich ein Zusammenhang her, so etwas wie ein Roman unserer Tage.
Martin Lüdke, Focus
So schön klingt es oft. Handkes skizzenhafte Selbstvergewisserungen als Schriftsteller sind ein großer Gegenentwurf zu Gebrauchstexten, zur Sprache der Medien, zu dem, was ist... Handke zieht einen auf seine Seite. ?Mit dem Licht der Zwischenräume arbeiten?, fordert er einmal (am Busbahnhof von Dubrovnik). Ihm gelingt das oft. Es ist ein gutes Licht zum Lesen.
Ronald Meyer-Arlt, Hannoversche Allgemeine
Aus dem Flickenteppich dieser Notate bildet sich der gesamte Handkesche Kosmos ab. Das Provokative daran ist, daß hier eine radikal poetische Gegenwelt zu der uns geläufigen entsteht.
Helmut Böttiger, Deutschlandradio
Ein Mann erobert (sich) die Welt mit den Mitteln der Poesie. ?Gestern unterwegs? ist vor allem ein Buch der tausend überwältigenden Sätze und Sprachbilder. Ein universelles Reisehandbuch, ein notwendiger Reise-Begleitschutz.
Wolfgang Paterno, Profil
Überall spürt man die gespannte Aufmerksamkeit des Dichters, der sein Journal mit sich führt wie ein Maler sein Skizzenbuch. Feinde wird Handke mit diesem Buch nicht bekehren, doch seinen geneigten Lesern bringt es reichen Gewinn.
Manfred Papst, NZZ am Sonntag
Eine Sammlung von Gedankensplittern in einer geradezu überwältigenden Dichte. Diese tausenden Sätze bieten einen ungeschützten grandiosen Zugang dieser Aneignung der Welt durch den Dichter.
Tiroler Tageszeitung

Die Reiseaufzeichnungen von Peter Handke sind eine Feier der Dinge, die im allgemeinen Getümmel vergessen werden.

Joachim Bessing, Welt am Sonntag
Peter Handkes Genie stammt nicht aus dem Bezirk des Intellektuellen, es ergibt sich aus dem unermüdlichen Beobachten und der poetischen Erfassung des Beobachteten. Er sammelt Worte, er lauscht in die Sprache hinein, dreht und wendet die Begriffe, bis sie vielleicht nicht unbedingt ihr Geheimnis, aber eine verborgene oder vergessene Facette preisgeben.
Ulrich Weinzierl, Die Welt
Nicht die Zivilisation führt dich zu dir selbst, sondern die Einsamkeit: Es sind die Schwierigen, die Hitzköpfe, die sich auf diese Weise finden und verlieren zugleich. Was (in sich) sie damit beruhigen wollen, ahnen vielleicht nicht einmal sie selbst. ?Gestern unterwegs?, das jüngste Zeugnis dieser frappierenden Egomanie, liest man wie in Trance, schon deshalb ist es ein Geschenk.
Ina Hartwig, Frankfurter Rundschau
"Gestern unterwegs" ist, nicht nur weil es fast immer unter freiem Himmel "spielt", eines der weltzugewandtesten und - um eines seiner Lieblingswörter zu benutzen -"luftigsten" Handke-Bücher, ein Buch, das man nicht auslesen kann, sondern immer wieder zur Hand nehmen möchte, um mit ihm die Wirklichkeit vielfältiger, unterschiedener und deutlicher zu sehen als sonst.
Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung
Die Offenheit der Tagebuchstruktur macht den großen Reiz von "Gestern unterwegs" aus und hebt es von Handkes Großromanen wie dem "Bildverlust" ab, deren Bemühen, die Einsichten des Tagebuchschreibers um jeden Preis episch umzusetzen, oft Gestelztes und Gewaltsames anhaftet. Die Tagebücher brauchen diese Kraftanstrengung nicht zu leisten, und vielleicht zählen sie deshalb zum Bedeutendsten, was Peter Handke geschrieben hat.
Rainer Moritz, Die Presse
Ein großes Buch ist erschienen, von der Kritik über die Maßen (und doch angemessen) bewundert. "Gestern unterwegs" ist das letzte der großen Notizbücher Handkes. Es umfaßt die Zeit vor dem öffentlichen Engagement für Serbien: von November 1987, als Handke Österreich verließ und durch die Welt zu reisen begann, bis zur Wiedersesshaftwerdung im Jahr 1990. Jugoslawien, Griechenland, Ägypten, Japan, ganz Europa. Wer die Essenz großer, weltliterarisch relevanter Sprache sucht, ist hier am Ziel.
Heinz Sichrovsky, News