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Helena Adler

Miserere

Drei Texte

Am 5. Januar 2024 ist Helena Adler gestorben, mit vierzig Jahren, viel zu früh. Für drei Bücher hat die Zeit gereicht, und mit diesen Büchern, vor allem aber mit »Die Infantin trägt den Scheitel links« ist es ihr gelungen, sich in die Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur einzuschreiben. Mit überschäumender Sprachlust, mit unbändigem Wortwitz, auf Leben und Tod und mit Hohn und Spott und Zähnen und Klauen hat sie sich ihrer Herkunft gestellt und der Alptraumidylle der österreichischen Provinz auf der Wetterseite einen frischen Anstrich verpasst. Sie hat auf Biegen und Brechen alle Register gezogen, denn ihre Literatur war nicht nur ein sehr großer Spaß, sondern immer auch eine sehr ernste Angelegenheit. Das zeigt sich auch an den drei noch zu Lebzeiten abgeschlossenen Texten, die dieser Band versammelt. Sie wüten und sie poltern wie eine Liebeserklärung an das Leben, die das letzte Wort behalten will – und behält!
Erscheinungsjahr: 2024

72 Seiten, gebunden
auch als E-Book erhältlich

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-407-1]

Preis: € 16,-
erschienen am 11.7.2024

Autorin:
Helena Adler

Autorin: Helena Adler

Studium der Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg.

Pressestimmen

Selbst die Ohnmacht lässt sich umwandeln und dient unversehens zum störrischen Kontra. Diese Sprachwucht wirkt so stark, dass man sie im Gedächtnis behält.
Björn Hayer, der Freitag
Das Buch »Miserere« vereint drei nachgelassene Erzählungen voll Sprachfuror der im Jänner verstorbenen Autorin Helena Adler. (...) Ihre Literatur geht zu Herzen, genau dort gehört sie hin.
Klaus Kastberger, Die Presse

Helena Adler geht auch in ihren posthum erschienenen Texten zum literarisch Äußersten: hier wird Wirklichkeit nicht abgebildet, hier wird Wirklichkeit hergestellt, hier wird mit den Mitteln der Literatur der Welt gekontert, zugleich üppige Schönheit als Möglichkeit beschworen.

ORF-Bestenliste, Platz 1 im Juli & August 2024
Auch hier gilt das Schreibprinzip, das ihre drei vorherigen Romane so einzigartig gemacht hat: Die Unerbittlichkeit, die einem entgegenschlägt, wenn man aus der Reihe tanzt, führt geradewegs zur eigenen Unerbittlichkeit, um sich zu schützen und zu behaupten – und zwar mithilfe von Sprache. Es gilt, nicht zu verstummen in Anbetracht der Anmaßung und Maßlosigkeit, die um sich greifen.
Samuel Hamen, Deutschlandfunk
Helena Adlers postum erschienener Textband weist sie erneut als sprachbesessene, unverwechselbare Literaturstimme aus.
Allegra Mercedes Pirker, ORF, Zeit im Bild
Adler personalisiert ihre Schwermut als Gnom, der wie ein äußerst wortgewandter Parasit in ihrem Körper zu existieren scheint und mit dem sie sich heftige Zwiegespräche liefert.
Stefanie Laaser, WDR 3
In der Sprache hat Helena Adler alles besiegt.
Nora Zukker, Basler Zeitung / Tages-Anzeiger
Es sind kräftige, erschütternde letzte Worte, ein Wortgefecht ums Ganze. In der Sprache hat die Autorin gesiegt.
Michael Wurmitzer, Der Standard
Ein starkes Vermächtnis einer großen Autorin.
Ingeborg Waldinger, Buchkultur
Helena Adlers Werk ist ein wütendes, voll mit schwarzem Humor auch ein typisch österreichisches. Das Schimpfen ist lustvoll, kreativ, wie ein Gemälde von Brueghel, der so oft als Referenz genannt wird. Doch hinter dieser Wut steht eine tiefe Trauer über die Verhältnisse, aus denen es kein Entkommen zu geben scheint. Aber manchmal gibt es eben doch Hoffnung, manchmal führt Adler ihre Figuren an den Rand ihrer düsteren Gemälde.
Veronika Schuchter, Die Furche
Helena Adler hat sich mit ihrem schmalen Werk eingeschrieben in die österreichische Literaturgeschichte, daran besteht kein Zweifel.
Katja Gasser
Der ist sehr wütend, sehr poetisch, sehr lyrisch, voll mit Wortspiel, das sich immer höher aufpeitscht. Das ist ein Fiebertraum von einem kurzen Text, der sich mit dem menschlichen Wunsch befasst, all das zu zerstören, was nicht in die Norm passt.
Papierstau-Podcast
Das weiße Rauschen ihrer Wortbilder hat Adler so konsequent wie kompromisslos mit Wortfarben unterlegt – und dabei bizarre Szenerien geschaffen, welche die sogenannte Wirklichkeit immer wieder bis zu gläserner Kenntlichkeit entstellen.
Wolfgang Paterno, Profi
Der schmale Band »Miserere« enthält drei nachgelassene Texte, die einen wort- und bildgewaltig auf die Bretter schicken.
Thomas Hummitzsch, Revue
Sie war die Größte unter den österreichischen Jungen.
Heinz Sichrovsky, NEWS
Die beiden Texte, die den Band eröffnen, handeln, in der Tradition der in Österreich mit Namen wie Hans Lebert, Thomas Bernhard, Gerhard Fritsch oder auch Elfriede Jelinek verbundenen Anti-Heimatliteratur und diese innovativ fortschreibend, in jeweils anderer Akzentuierung von den mörderischen Schrecknissen, die mit einem Leben in der nur zu oft zur Idylle verklärten dörflichen Provinz einhergehen.
Günter Helmes, literaturkritik.de

Es sind sehr schmerzhafte, unter die Haut gehende und durch und durch philosophische Texte, von denen man eigentlich jede dritte Zeile sofort in ein Aphorismusbuch stecken könnte.

Elias Hirschl
Ein schonungsloser, aufwühlend-expressiver Text, changierend zwischen Predigt, Klage, Drama, aber auch Humor, vor allem jedoch Melancholie, zuweilen Schwermut und Ausweglosigkeit, aber zugleich auch unbändiger Lebenslust.
Lothar Struck, Glanz & Elend
Dass nun diese drei Texte erscheinen, ist für Lesende ein Geschenk, wenn auch eines, das von einem Trauerflor umweht ist.
Bernhard Flieher, Salzburger Nachrichten
Helena Adlers Zeit hat nur für drei Bücher gereicht. Man hätte mehr von ihr gewollt.
Barbara Beer, Kurier
»Ein guter Lapp in Unterjoch« steht in der Tradition des Anti-Heimat-Romans, verfügt aber über einen erfrischend sardonischen Unterton, der die ganze Bitterkeit über die Hässlichkeit von Land und Leuten nicht in Selbstmitleid ertränkt, sondern zum grimmig prickelnden Vergnügen macht.
Martin Gasser, Kleine Zeitung
Der Gnom symbolisiert die Trägheit oder Melancholie, die der Hauptfigur das Leben zur Hölle macht. Die Erzählung beginnt mit einem typischen Adler-Schwall voller Wortspiele und Assoziationen.
Sebastian Fasthuber, Falter
Was für eine Wucht an Texten, was für ein »Auswurf einer Seele«, die viel zu früh aus der irdischen Welt entschwunden ist.
Sabine Schletterer, MeinBezirk
Allgegenwärtig, sogar schmerzend nah, ist das Sterben in »Miserere Melancholia«; eine persönlich anmutende und poetische Abrechnung mit der verdammten Vergänglichkeit des Seins.
Judith Leopold, Österreich/oe24
Helena Adler war und ist eine literarische Stimme, die Leben und Sehnsucht, Gesellschaft und Leiden schonungslos ins Wort setzt.
Walter Pobaschnig, Literatur outdoors
Helena Adler hat die Alptraumidylle der österreichischen Provinz mit viel Humor und Witz auf die Schippe genommen und zeigt auch in ihren letzten drei Texten, dass sie bleibt: als Aufforderung zur steten Veränderung, Weiterentwicklung und Auflösung dieser Sturheit, die uns alle das Leben kostet, statt es uns kosten zu lassen…
Alemannò Partenopeo, literaturzeitschrift.de
Es sind sprachliche Gewitter, die Helena Adler mehr denn je losbricht. Und dennoch bleibt trotz des Sturms die grobe Zärtlichkeit für jene zurück, die sich gegen das System und Unterdrückung stemmen.
@alpenlandkunst
Tiefgründig und vielschichtig, sprachgewaltig und pointiert ist Helena Adlers »Miserere«. Ein Buch, das Ruhe, Stille und vielleicht auch Kraft braucht. Der Lohn? Das Entdecken einer literarischen Stimme, die ihresgleichen sucht.
@itsaboutlovingliterature
Jetzt lese ich dieses Buch, das drei ihrer noch zu Lebzeiten abgeschlossenen, letzten Texte enthält - und da ist sie wieder, die Sprachgewalt, die Präzision, mit der sie in ihr Material schneidet, die Monstrosität der Welt, der Humor.
@wienerina
Helena Adlers Schreiben ein Schlund. Kein Entkommen möglich. Die Sprache ein Fest, eine Hölle, ein Spaß, von heiligem, rasendem Zorn.
@s.e.s.wagner
Ich war nach der Lektüre erschlagen und glücklich. Erschlagen von der Wucht, mit der Adlers Worte gegen mein Herz und Hirn prallten; glücklich, weil ich mich noch einmal in ihren Worten verlieren durfte. Ich war und bin sprachlos — im allerbesten Sinn.
@kaputtzig
Man merkt einfach, dass Helena Adler die Sprache liebt und wie sie es liebt, mit dieser zu spielen, zu experimentieren. Dabei arbeitet sie mit Metaphern, hinterfragt Wortkonstruktionen.
@buecher_mit_chris

14.09.2024

18 Uhr, Zur Stadt Krems
Zieglergasse 37, 1070 Wien

Literaturmeile Zieglergasse 2024
Stephan Roiss liest aus Helena Adlers »Miserere«
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15.10.2024

19 Uhr, Literaturhaus Graz
Elisabethstraße 30, 8010 Graz

Ein Abend für Helena Adler
Julia Gräfner liest aus »Miserere« / anschließend Gespräch mit Birgit Birnbacher, Günther Eisenhuber und Daniela Strigl
Moderation: Klaus Kastberger
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