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Angelika Reitzer

Wir Erben

Roman

Mariannes Leben ist vererbt. Sie übernimmt den Betrieb ihrer Großmutter, eine Baumschule, noch bevor diese stirbt und Marianne mit all dem zurücklässt, was hier, in dem großen Haus in der österreichischen Provinz, verwurzelt ist: eine weit verzweigte Familie, ihre Geschichten, ihre Vergangenheit, das, was kommt. Der Radius von Mariannes Leben ist klein, es besteht aus viel Alltag und viel Arbeit, und selbst die bestürzendsten Ereignisse geschehen mit der Selbstverständlichkeit, mit der die Jahreszeiten wechseln. Siri, die Freundin aus dem Land, das einmal die DDR war, fängt dagegen immer wieder neu an. Sie ist mit ihren Eltern in den Westen geflüchtet, Monate bevor die Mauer gefallen und die Welt auf einmal in allen Himmelsrichtungen unüberschaubar groß geworden ist. Aber wo ist darin ihr Platz, ein Anknüpfungspunkt für ihr Leben?

Unsentimental im Ton, mit leuchtender Klarheit im Blick für die Details, poetisch und suggestiv in ihrer sprachlichen Präzision erzählt Angelika Reitzer diese Geschichte von zwei Frauen, deren Freundschaft zufällig scheint. Und doch erkennen sie einander in ihren Sehnsüchten, berühren sich in dem, was ihnen fehlt.
Erscheinungsjahr: 2014

344 Seiten, gebunden
auch als e-book erhältlich

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-051-6]

Preis: € 22,90

Autorin:
Angelika Reitzer

Autorin: Angelika Reitzer

Pressestimmen

Völlig unsentimental und schnörkellos entwickelt Angelika Reitzer ein Erzählgeflecht, das sich an der Kunst des Gartenbaus orientiert. Dass sie die Sprache der Gartenarbeit wunderbar beherrscht, hat sie schon in der Erzählung Streuobst in ihrem Band Frauen in Vasen bewiesen. In ihrem Roman Wir Erben gelingt Angelika Reitzer das Kunststück, die vielfältigen Analogien zwischen Schreiben und Gärtnern auszuloten, von der präzisen Schnitttechnik bis zur Geduld fordernden Detailarbeit. Und sie nützt das Handwerk des "Aufpfropfens", das Verbinden zweier verschiedener Pflanzen, als poetologisches Bild für die Konstruktion ihrer beiden Romanteile, die zunächst völlig unabhängig voneinander erzählt werden.
Christa Gürtler, Der Standard

Wie Angelika Reitzer von Verlusten schreibt, ist in jedem Satz glaubwürdig. Dennoch ist "Wir Erben" kein deprimierendes Buch, im Gegenteil

Maria Motter, fm4
Es ist eine neue und andere Art des realistischen Schreibens, die Reitzer betreibt. Dass soziologische Schubladen dafür zu klein sind, zeigt sich in „Wir Erben“ auf eindrucksvolle Weise.
Klaus Kastberger, Ö1 Ex Libris
"Wir Erben" ist ein kühner literarischer Versuch in der Maske des Konventionellen, eine Erzählung, die ihrer eindeutigen und einfachen Fabel zum Trotz ein komplexes narratives Geflecht etabliert.
Wolfgang Paterno, profil
„Wir Erben“ hat mir ein wahrlich großes Lesevergnügen bereitet. Die Sprache so klar und präzise, kein Wort zu viel, aber trotz allem ist der Inhalt stets gewaltig. Von der ersten Seite sofort gepackt und neugierig gemacht konnte ich nicht genug kriegen von der Geschichte. Ein großer Roman!!!!!!!! Ich freue mich darauf unseren Lesern das Buch zu empfehlen, mit dem Wissen ein besonderes Stück Literatur zu „übermitteln.
Barbara Trummer, Buchhandlung Plautz, Gleisdorf

Es ist, als habe Adalbert Stifter seine Ururenkelin gefunden.

Karl-Markus Gauß, NZZ
Bleibt zu sagen, dass dieser Roman jedem als Pflichtlektüre aufgetragen sein sollte, der ernsthaft an zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur interessiert ist.
Klaus Bonn, Wespennest, über "Unter uns"
Angelika Reitzer ist ein ambitioniertes Buch gelungen, in klarer Sprache.
Anton Thuswaldner, SN
Lektüre zum schnellen Leseverzehr liegt Reitzer fern. Sie misstraut den konventionellen Erzählmustern. Statt klar auszuformulieren, deutet sie lieber nur an, wechselt Zeit und Perspektiven. Dass sich Biografien sauber auf einen Lebensfaden fädeln lassen, daran glaubt Reitzer nicht. Klar, präzise und dabei voller Intensität erzählt "Wir Erben" anhand von Fakten, Wahrnehmungen und Erinnerungen die Geschichte zweier Frauen und ihrer Familien, ohne dabei ein Familienroman im herkömmlichen Sinn zu sein.
ORF-Bestenliste April 2014
"Reitzer liest aus ihrem neuen Roman „Wir Erben“, der so dicht und kunstvoll wie elegant von den Lebenszeiten zweier Frauenfiguren und ihres Umgangs mit ihrer Erbmasse erzählt. Es gelingt darin, zwei unterschiedliche Geschichten zu einer Geschichte der Verortung und Selbstvergewisserung der beiden Protagonistinnen verschmelzen zu lassen.
Senta Wagner, Bericht von den 44. Rauriser Literaturtagen, Culturmag
Welche Fülle entfaltet sich in diesem Prosa-Wurzelwerk! „Wir Erben“ ist ein Buch, das sich wie manche Pflanze beim Botanisieren nur langsam erschließt, die Geduld aber mit einer neuen realistischen Sichtweise reich belohnt.
Katrin Hillgruber, Der Tagessspiegel
Sensationell, wie unspektakulär die 1971 geborene, in Wien lebende Autorin ihre Geschichten entwickelt, wie geduldig sie davon erzählt, dass sich nichts, fast nichts ereignet – und darüber doch die Leute alt werden, ihr Leben auskosten oder vergeuden, sterben.
Karl-Markus Gauß, NZZ