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Die Alaskastraße

Xaver Bayer

Die Alaskastraße

Roman

Von einem Tag auf den anderen kündigt er bei der Partnerschaftsvermittlungsagentur. Es bleibt nicht viel, was die zähe Gleichförmigkeit der Tage durchbricht. Da entschließt er sich zu einem Inselurlaub, mit seiner Freundin. In seltenen Stunden, es waren die schönsten, wurde alles leicht zwischen den beiden: die Gesten, die Berührungen, die Worte. Der helle Raum spiegelte sich hinaus in die Nacht, öffnete sich. In diesen Momenten war Einklang. Seine Liebe allein darauf zu gründen, sie frei halten zu wollen von Wiederholung und Ritual, Macht und Unterwerfung, ist kühn, hochmütig und von einer Radikalität, die sich im Handumdrehen gegen den Ich-Erzähler selbst wendet. Dem Drang nach Auslöschung, Selbstauslöschung gibt er zunehmend nach, Gewaltphantasien brechen sich Bahn, immer unkontrollierter, den Haß fühlt er an seiner Seite "wie einen großen muskulösen Freund". Besessen von sich, seinen Versuchen, die Wirklichkeit in Erinnerung zu übersetzen, weil er sie nur vermittelt erträgt, verweigert er sich jeder Form der Erlösung, der des Augenblicks so wie der anderen, die es nicht gibt. Mit kaltem Blick, schonungslos, selbstentblößend wird hier die "perfide Allianz von Sexualität und Tod" noch einmal und noch einmal gültig seziert.

"Deine Gewaltphantasien sind nur Ablenkungsmanöver, deine Sehnsucht nach Veränderung, und sei es durch Krieg, ist nichts anderes als deine Sehnsucht, dein eigenes Herz klopfen zu hören. Du willst dann nicht nur der Auslöser sein, sondern auch der Spielball und der Sieger. Nein, erwiderte ich, das stimmt alles, aber der Sieger wollte ich nie sein."
Erscheinungsjahr:

184 Seiten
nur als e-book erhältlich

WG: 1112
ISBN: [978-3-99027-109-4]

Preis: € 7,99

Autor:
Xaver Bayer

Autor: Xaver Bayer

Studium der Philosophie und Germanistik.

Pressestimmen

Bayer hat nicht nur einen Anti-Pop-Roman geschrieben, er ist auch das erhebliche Risiko eingegangen, Haltungen, Konflikte und Konzepte anzuvisieren, die in den letzten zwei Jahrzehnten durch Post-, Pop- und anderen Modernisierungen ausgetrieben wurden. So viel unumwundener Widerwille, ja Ekel war lange nicht.
Eberhard Falcke, Die Zeit
In seinem wütenden Nihilismus und seiner Radikalisierung des Ekels entwickelt Xaver Bayers Held weit mehr Weltbewusstsein als seine schnöseligen Generationsgenossen aus dem literarischen Pop-Sektor.
Michael Braun, Saarländischer Rundfunk

Der Roman zeugt von einer Härte und Verlorenheit, die den brillanten Stil als letzte Zufluchtsstätte aufsucht, um zu erkennen: Mehr gibt es nicht.

Thomas Melle
Die Alaskastraße […] ist ein spannender Roman. Die Anziehung geht von den Sätzen aus, die Xaver Bayer so zu formen versteht, daß sie klingen und eine Sogwirkung entfalten. Daß er sie so zu formen versteht, hängt wiederum mit seinem besonderen Blick für die Dinge und Menschen zusammen.
Leopold Federmair, Literatur und Kritik
Er ist der Härteste der jungen österreichischen Autoren, Xaver Bayer, der nach seinem Debüt "Heute könnte ein glücklicher Tag sein" hier erneut beweist, daß er ein Fall für die Zukunft ist.
Anton Thuswaldner, Die Presse
Die gläserne Isolation des Erzählers ist, psychologisch gesehen, gewiß hochneurotisch; erzählerisch liefert sie eine überwache Genauigkeit und Transparenz. Aus seinem Wirklichkeitsfilm zoomt die Optik des Außenseiters immer wieder Momente von großer Klarheit und Eindringlichkeit heraus, und die Bewegung von Rolltreppen oder Mückenschwärmen sieht man wie zum ersten Mal. Darin liegt eine große Begabung des Autors.
Konstanze Fliedl, ORF
Mit ruhiger Hand wird der Ich-Erzähler durch den Roman geführt, es ist ein Parcours der Lakonie und des Überdrusses.
Paul Jandl, NZZ

Ein literarisches Erlebnis von verstörender Intensität.

Martin Brinkmann, Am Erker
Es geht ums Eingemachte, es geht ums Ganze. Um Macht und Unterwerfung, Tod und Sexualität. […] Die Alaskastraße ist ein Roman, der viel Aufmerksamkeit erhalten wird und gelesen werden muss.
Peter Landerl, literaturhaus.at
Wer sich von Xaver Bayers Roman mit dem Abenteuer verheißenden Titel Die Alaskastraße Action und Spannung erwartet, liegt ganz daneben. Die hier geschilderte Reise führt ins Innere, in die totale Isolation. Erst allmählich wird klar, daß die immer größer werdende Distanz zum eigenen Ich, der zunehmend fremde Blick auf das eigene Tun, die Unmöglichkeit, einen Partner nicht als Störung, sondern als Bereicherung zu empfinden, das eigentliche Thema des Buches ist.
Wolfgang Huber-Lang, apa

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