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Dagmar Leupold

Muttermale

Virtuos, behutsam und unerbittlich: Dagmar Leupold bringt Dinge zum Sprechen – sie erzählen von der Mutter, aber auch von Krieg, Flucht und Fremdheit.

Wie erzählt man von der eigenen Mutter? Vor über hundert Jahren in Ostpreußen geboren, vor der Roten Armee geflohen, auf Umwegen irgendwo im deutschen Westen angekommen und dort, im neuen Leben, in der neuen Zeit nach dem Krieg, von dem bald keine Rede mehr war, immer fremd geblieben. Fremd auch der eigenen Tochter, die sich weiter und weiter entfernte, bis die Geschichte der Mutter irgendwann unbegreiflich geworden war.

»Muttermale« ist der Roman einer Annäherung. In immer neuen Anläufen versucht Dagmar Leupold, Verlorenes wiederzugewinnen. Sie greift dazu auf das zurück, was vom Leben der Mutter geblieben ist, Alltagsgegenstände, Gewohnheiten, Fotos, gern gebrauchte Wörter und Sätze: alles, was über die Zeit hinweg von der Mutter zu ihr spricht.
Sie lauscht diesem Sprechen, um ihm Geheimnisse und Unausgesprochenes abzulauschen, und findet immer wieder Spuren eines Traumas.
Erscheinungsjahr: 2025

Roman
176 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag

Auch als E-Book erhältlich

WG 1 112
ISBN 978-3-99027-419-4

Preis: € 24,– | sFr 33,–

Erscheint am 16. September 2025

Nominiert für den Bayerischen Buchpreis 2025

Autorin:
Dagmar Leupold

Autorin: Dagmar Leupold

Sie studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York. Von 2004-2021 leitete sie das »Studio Literatur und Theater« der Universität Tübingen. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays.

Pressestimmen

»Ganz besonders psychologisch und stilistisch geglückt ist indes Dagmar Leupolds Roman „Muttermale“ […] wie die frühe Prägung durch eine verlorene Heimat noch die nächste Generation beeinflusst, ist selten so eindrucksvoll beschrieben worden wie hier.«
Andreas Platthaus, FAZ
»Allem voran aber besticht "Muttermale" durch seine präzise Form – wie Bernstein goldgelb schimmernd, glasklar und steinhart poliert. Kein Wort ist hier fehl am Platz, keines abgegriffen oder überflüssig. Der Überlebenskampf, den das in seiner ewigen Winterstarre eingeschlossene Wesen, in dem man getrost Mutter und Tochter erkennen darf, geführt haben muss, wird in diesem bei aller Strenge wahrnehmungsoffenen Roman in eine vom Schweigen geschliffene Sprache befreit.«
Andrea Köhler, Die Zeit
»Im Schlaf hast du deine Tochter womöglich sogar gerngehabt, schreibt Dagmar Leupold in »Muttermale«. Und schon dieser schlichte Satz gibt eine Ahnung von der Wucht ihres Romans. Was die Zeile noch nicht verrät: Wie ungemein reich an Bildern und Lebenswissen die Sprache der Autorin ist. Und so leuchtet Dagmar Leupold Themen, die wahrlich oft beschrieben wurden, völlig neu aus. Das Buch beweist: Große Literatur braucht kein neues Sujet.«
Jury Bayerischer Buchpreis
Jury Bayerischer Buchpreis
»Wie man Verdecktes erhellen, wie man Ungesagtes lesen kann, zeigt Dagmar Leupold empathisch und mit großer Sprachvirtuosität. Das
Porträt ihrer Mutter, stellvertretend für eine ganze Generation.«
Carsten Hueck, Deutschlandfunk

»Ein Roman, der in geschliffenen Sätzen Erkenntnis verdichtet.«

Antje Weber, Süddeutsche Zeitung
»Bemerkenswert an diesen Erinnerungen sind die poetische Sprache und der lakonische Ton, sind die treffenden Formulierungen, an denen die Lyrikerin Leupold aufscheint. […] Wortwitz und Sprachspiele heben den Grundton der Melancholie für Momente immer wieder auf. […] So ist Muttermale auch als Dokument der komplexen und schuldbeladenen Vergangenheit unserer Gesellschaft zu verstehen.«
Sabine Scholl, Der Standard
»Die Aufarbeitung eigener Erfahrungen verbindet beide Autorinnen (Anmk. Dagmar Leupold und Jacqueline Kornmüller), ebenso wie der gelungene Balanceakt, eigene Urteile offenzulegen und doch immer wieder respektvoll hinter den Protagonistinnen zurückzutreten und deren Geschichten für sich sprechen zu lassen.«
Linn Ritsch, Falter
»Die Autorin erzählt leise, mit großer sprachlicher Genauigkeit. Es gibt keine dramatische Handlung, kein auflösbares Rätsel - dafür intensives Nachdenken und feine Beobachtungen. Die Sprache bleibt dabei immer kontrolliert, fast nüchtern. Der Roman ist ein zurückhaltendes, kluges Buch über das Erinnern und das Verstehen-Wollen. Was prägt uns? Die Geschichte einer ganz 'normalen' Frau jenseits von Klischees - ein ruhiges, nachdenkliches Buch, das lange nachklingt.«
Sabine Abel, Bayerischer Rundfunk
»In ihrem neuen Roman beschreibt sie in einer verdichteten und durchdringenden Sprache auf beeindruckende Weise das Verhältnis zu ihrer Mutter, die gegen Ende des Krieges aus Ostpreußen flüchten musste.«
Frank Helbert, SWR
»Für "Muttermale" (zuletzt "Dagegen die Elefanten!", ID-B 14/22) ist die Autorin zu recht für den Bayerischen Buchpreis nominiert. Sie beschreibt knapp und zeichnet mit klaren Strichen ein messerscharfes Bild der Mutter. Literarisch und sprachlich sehr gelungen.«
Elfriede Weber, ekz
Podcastliteratur.de mit Dagmar Leupold: Wie man aus Elefanten eine Mücke macht und Lavinia vom 25. Stock aus durch Lüfte und Lüste laviert
Dagmar Leupold und ihre Romane „Muttermale" (2025), „Lavinia“ (2019) und „Dagegen die Elefanten“ (2022)
Theo Schneider

08.11.2025

18:00 Uhr, Poesiegalerie Wien
IG Architektur, Gumpendorferstraße 63B, 1060 Wien

Im Fokus: "Small Talk" von Dagmar Leupold
Gespräch mit Udo Kawasser
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13.11.2025

CoLibris Buchhandlung
Leonrodstraße 19, 80634 München

Lesung von Dagmar Leupold aus »Muttermale«
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15.11.2025

13:30 Uhr, Buch Wien
Messe Wien, Halle D, DER STANDARD-Bühne

Gespräch mit Dagmar Leupold und Antonia Rauth (DER STANDARD) auf DER STANDARD-Bühne
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